Ich will die Sühne für mich akzeptieren.
1. Hier ist das Ende der Wahl. 2Denn hier entscheiden wir, uns so zu akzeptieren, wie Gott uns schuf. 3Und was ist Wahl außer Ungewissheit dessen, was wir sind? 4Es gibt keinen Zweifel, der nicht hier seine Wurzel hätte. 5Keine Frage gibt es, die nicht diese eine widerspiegelt. 6Es gibt keinen Konflikt, der nicht die eine, simple Frage nach sich zieht: »Was bin ich?«
2. Wer aber könnte diese Frage stellen, wenn nicht einer, der es abgelehnt hat, sich selber wiederzuerkennen? 2Nur Weigerung, dich selber anzunehmen, könnte die Frage aufrichtig erscheinen lassen. 3Das Einzige, was von jedem Lebewesen sicher erkannt werden kann, ist, was es ist. 4Von diesem einen Standpunkt der Gewissheit aus schaut es auf andere Dinge, die so gewiss sind wie es selbst.
3. Ungewissheit darüber, was du unausweichlich bist, ist Selbsttäuschung in einem derart weiten Umfang, dass ihr Ausmaß kaum zu fassen ist. 2Zu leben und dich nicht zu erkennen heißt, dass du wirklich tot zu sein glaubst. 3Denn was ist das Leben, wenn nicht du selber sein, und was außer dir könnte stattdessen lebendig sein? 4Wer ist der Zweifler? 5Was bezweifelt er? 6Wen fragt er? 7Wer kann ihm Antwort geben?
4. Er stellt lediglich fest, dass er nicht er selber ist, und da er etwas anderes ist, wird er daher zu einem, der fragt, was dieses Etwas ist. 2Dabei könnte er gar nicht am Leben sein, wenn er die Antwort nicht kennen würde. 3Wenn er fragt, als ob er nicht erkennen würde, so ist dies nur ein Zeichen, dass er das Ding nicht sein will, das er ist. 4Er hat es akzeptiert, weil er lebt; er hat dagegen geurteilt und dessen Wert verleugnet und beschlossen, dass er die einzige Gewissheit nicht erkennt, durch die er lebt.
5. So wird er seines Lebens ungewiss, denn das, was es ist, wurde von ihm verleugnet. 2Diese Verleugnung ist es, wofür du die Sühne brauchst. 3Deine Verleugnung hat nichts an dem geändert, was du bist. 4Aber du hast deinen Geist gespalten in das, was die Wahrheit erkennt und was sie nicht erkennt. 5Du bist du selbst. 6Daran besteht kein Zweifel. 7Und dennoch zweifelst du daran. 8Aber du fragst nicht, welcher Teil von dir wirklich an dir zweifeln kann. 9Es kann nicht wirklich ein Teil von dir sein, der diese Frage stellt. 10Denn er fragt einen, der die Antwort kennt. 11Wäre er Teil von dir, dann wäre Gewissheit unmöglich.
6. Die Sühne hilft der merkwürdigen Idee ab, dass es möglich ist, dich selbst in Zweifel zu ziehen und dir dessen unsicher zu sein, was du wirklich bist. 2Das ist der Abgrund der Verrücktheit. 3Und dennoch ist es die universelle Frage der Welt. 4Was anderes bedeutet das, als dass die Welt verrückt ist? 5Warum ihre Verrücktheit mit ihr teilen in der traurigen Überzeugung, dass das, was hier universell ist, wahr ist?
7. Nichts, was die Welt glaubt, ist wahr. 2Sie ist ein Ort, dessen Sinn und Zweck es ist, ein Zuhause zu sein, wohin die, die behaupten, dass sie sich selber nicht erkennen, kommen können, um zu fragen, was sie sind. 3Und sie werden so lange wiederkommen, bis die Sühne angenommen ist und sie lernen, dass es unmöglich ist, dich selber anzuzweifeln und dessen nicht bewusst zu sein, was du bist.
8. Nur Annehmen kann von dir erbeten werden, denn was du bist, ist gewiss. 2Es ist auf ewig im heiligen Geist Gottes und in deinem eigenen festgelegt. 3Es ist so weit jenseits jeden Zweifels und aller Fragen, dass danach zu fragen, was es sein muss, der einzige Beweis ist, den du brauchst, um zu zeigen, dass du an den Widerspruch glaubst, der darin liegt, nicht zu erkennen, was du nicht umhin kannst zu erkennen. 4Ist dies eine Frage oder eine Aussage, die sich in der Aussage selbst verneint? 5Wir wollen nicht zulassen, dass unsere heiligen Geister sich mit sinnlosen Grübeleien beschäftigen wie dieser.
9. Wir haben hier einen Auftrag. 2Wir sind nicht gekommen, um die Verrücktheit zu verstärken, an welche wir einst glaubten. 3Wir wollen das Ziel nicht vergessen, das wir angenommen haben. 4Es ist mehr als nur unser Glück allein, das zu erlangen wir gekommen sind. 5Was wir als das annehmen, was wir sind, verkündet das, was jeder unausweichlich ist, mit uns gemeinsam. 6Werde deinen Brüdern gerecht, sonst wirst du dir selbst nicht gerecht. 7Betrachte sie mit Liebe, damit sie erkennen mögen, dass sie Teil von dir sind, und du von ihnen.
10. Dies lehrt die Sühne und zeigt auf, dass das Einssein von Gottes Sohn unangetastet ist durch seine Überzeugung, dass er nicht weiß, was er ist. 2Nimm heute die Sühne an, nicht um die Wirklichkeit zu verändern, sondern nur um die Wahrheit über dich zu akzeptieren und frohlockend in der grenzenlosen Liebe Gottes deinen Weg zu gehen. 3Nur das wird von uns erbeten. 4Nur das wollen wir heute tun.
11. Wir wollen fünf Minuten am Morgen und am Abend darauf verwenden, unseren Geist der heutigen Aufgabe zu widmen. 2Wir beginnen mit der folgenden Wiederholung dessen, was unser Auftrag ist:
3Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.
4Wir haben die Erkenntnis nicht verloren, die Gott uns gab, als er uns wie sich schuf. 5Wir können uns für jedermann daran erinnern, denn in der Schöpfung sind alle Geister eins. 6Und in unserem Gedächtnis liegt die Erinnerung, wie teuer unsere Brüder uns in Wahrheit sind, wie sehr ein Teil von uns ein jeder Geist ist, wie treu sie wirklich uns gewesen sind und wie die Liebe unseres Vaters sie alle in sich schließt.
12. Im Dank für alle Schöpfung, im Namen ihres Schöpfers und seines Einsseins mit allen Aspekten der Schöpfung wiederholen wir heute stündlich die Hingabe an unsere Sache, indem wir alle Gedanken weglegen, die uns von unserem heiligen Ziel ablenken würden. 2Einige Minuten lang lass deinen Geist von all den törichten Spinnweben gesäubert werden, in die die Welt den heiligen Sohn Gottes einspinnen möchte. 3Und lerne die Zerbrechlichkeit der Ketten kennen, die die Erkenntnis deiner selbst von deinem Bewusstsein fernzuhalten scheinen, wenn du sagst:
4Ich will die Sühne für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie Gott mich schuf.